Professor Dr. Ulrich Pleiß, der bis zu seiner Emeritierung 1991 an der Universität Koblenz-Landau das Fach Wirtschaftspädagogik vertrat, ist – einige Jahre nach seiner Frau Käthe – im Februar 2013 verstorben. Testamentarisch hatte das Ehepaar Pleiß verfügt, dass nach ihrer beider Tod aus dem von ihnen hinterlassenen Vermögen eine Stiftung zugunsten der Wirtschafts- und Berufspädagogik errichtet werden soll.
Professor Pleiß, geb. 1923 in Ducherow/Kreis Anklam, studierte nach seiner Heimkehr aus Kriegsdienst und Gefangenschaft von 1951 bis 1955 Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität zu Berlin, wo er das Examen zum Diplom-Kaufmann ablegte. Während der sich anschließenden Assistenz am Betriebswirtschaftlichen Institut der FU zu Berlin studierte er zusätzlich Wirtschaftspädagogik und erwarb den akademischen Grad eines Diplom-Handelslehrers. Es schloss sich ein Referendariat an berufsbildenden Schulen und 1959 die Promotion zum Dr. rer. pol., ebenfalls an der FU zu Berlin an.
Nach achtjähriger Tätigkeit am Wirtschaftspädagogischen Institut der FU Berlin, während der er auch seine Frau Käthe, ebenfalls Inhaberin des Handelslehrerdiploms, kennenlernte, wechselte Ulrich Pleiß 1968 an die Ruhr-Universität Bochum, wo er zuletzt als Akademischer Oberrat tätig war. In diese Zeit fällt die Erstellung der Habilitationsschrift mit der er 1970 an der FU zu Berlin in den Status eines Privatdozenten erhoben wurde. Nach einer Vertretung des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik an der Georg-August-Universität Göttingen von 1969 bis 1972 folgte Ulrich Pleiß dem Ruf auf eine ordentliche Professur für „Wirtschaftswissenschaft und die Didaktik der Wirtschaftslehre“ an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz, zunächst am Standort Worms, dann bis zur Emeritierung 1991 in Landau. Während seiner dortigen Tätigkeit, u.a. auch als Dekan und Mitglied im Senat, begründete er neben der Publikation von wichtigen Schriften zur Disziplingeschichte auch die Schriftenreihe „Wirtschaftsdidaktik, Berufsbildung und Konsumentenerziehung“, in der bis zu seiner Entpflichtung dreißig Bände erschienen sind. Beide, Käthe und Ulrich Pleiß, verfügten in ihrem gemeinsamen Testament die Verwendung ihres Vermögens zur Gründung einer Stiftung für die Wirtschafts- und Berufspädagogik.